Eine Weide beugt sich nieder,
ihre Kätzchen voll von Tau.
Wind singt in den Ästen rau,
singt doch dabei Liebeslieder.
Weide, Weide, meine Freundin, warum weinst du in der Sonne?
Ach, es seufzt die Weide leise,
und die Kätzchen schaudernd leicht.
Wie rührt die raue Stimme seicht,
auf so zärtlich liebe Weise.
Weide, Weide, meine Freundin, warum weinst du in der Sonne?
Sieh, die Sonne scheint so hell,
Weide, warum weinst du noch?
Lieber Wind, das weißt du doch.
Der süße Vogel floh zu schnell.
Weide, Weide, meine Freundin, frei sind deine Äste nun!
Und am Wege läuft ein Hund,
Kätzchen schnurren so erfreut,
Fröhlich winken dir die Leut,
es ist eine gute Stund.
Weide, Weide, meine Freundin, trocken sind die Kätzchen nun!
War doch nur ein Morgentau, der sie so darnieder zog!
Was kümmert dich ein Vogel, der zum Himmel weiter flog?