Dein Wort

Dein Wort, das bezwingt mich nieder,Dein Wort, das erhebt mich wieder.Dein Wort verdunkelt meinen ganzen Tag,Dein Wort, durch das ich wieder lachen mag. Du sagst, das bringt nichts, dein Wort.Du fragst, was soll das, dein Wort. Dein Wort muss nicht gesprochen sein,Dein Wort wirkt auch durch Blick allein,Dein Wort ist doch mein Ankerpunkt,Und schweigst du, …

Sommerwind

Der warme erste Sommerwindstreicht so sanft durch mein Gefieder,ängstlich, dass sie nicht verloren sind,strecke ich die Flügel wieder.Wie die Sonne so weich und zart,trägt warmer Wind mich leicht empor.War einst der Boden noch so hart,und teuer, was ich dann verlor:nun trägt die Luft mich nicht zu weit,nun hält mein Anker mit mir Schritt,nun sind Schmetterlinge …

Ganz ohne Worte

Ich hab so viele Worte für dichdu keine Worte, keine Liebe,du hast nichts, nichts übrig für mich. Tage voller Schweigen wie Hiebeund jeder Tag ist ein Bruch in mir,ich breche immer weiter in Stücke. Das Schweigen schlägt mich, ganz ohne wir,wo du warst in mir bleibt die Lücke.Das ist das Loch, in das ich falle, …

Textgebundene Erörterung: „Die Grenzen meiner Sprache“

Ich fand beim Aufräumen einen alten Aufsatz aus meiner Schulzeit, den ich immer noch durchaus spannend finde. Er ist außerdem ein gutes Beispiel für eine textgebundene Erörterung. Leider fehlen mir die korrekten Quellenangaben für die Bezugstexte, wer da mehr weiß, möge sich bitte gern bei mir melden! Die Grenzen meiner Sprache sind die Grenzen meiner …

Hilfegesuch

Ich stehe in der Dunkelheitund um mich Raum, so kalt und weit.Meine Augen sind gefroren blindso wie Eisblumen am Fenster sind. Suche Wärme, suche Hände,wenn ich Glück hab, find ich Wände. Ich kann dich tragen, kann dich wärmen,kann träumen, kann von Welten schwärmen,ich kann leuchten und erhellen,kann dich aus deinen Ängsten pellen. Doch ich kann …

Schwarzes Loch

Ich trage tausend Sterne in mir drinund weiß, dass ich doch dunkel für euch bin.Ich schlage Wellen um mich, die euch ziehen,und voller Angst bleibt euch nichts als zu fliehen. In mir sind Licht und Schatten fest verwoben,zu nah, wird eure Wirklichkeit verschoben.Ich will so gerne wärmen wie die Sterne,ganz nah bei euch und nicht …

Neu Entflammen

Wir haben gerungen, uns so oft geschlagen,Teilen den Weg seit so vielen Jahren, Dass ich vergesse, wie viele es waren.Wollen uns stets aufs Neue noch wagen. Du liebst mich, aber es ist so schwer, Wir teilen alle Ängste, alle Sorgen,Du trägst mich durch das Jetzt ins Morgen.Ich lieb dich, jeden Tag noch viel mehr. Du …

Reue

Hab den Schleier der Konventionen zerrisssen,hab dir die Zähne gezeigt und dich gebissen.Ich habe nicht gewusst, dass du nicht weißt,wie man mit einem Wolf umgeht, der beißt.Ich hab gedacht, ich hätt’s erklärt,doch ist’s nur Schmerz, der uns was lehrt.Ich hab den Regeln viel zu sehr vertrautund mir doch alle Regeln selbst geraubt. Jetzt bist du …

Am Boden

Blut rinnt aus den Adern und den Augen,Schmerz löscht Feuer und den Glauben.Zukunft wird Vergangenheit.Schweigen ist, was übrig bleibt. Keine Kraft mehr, um zu retten,keine Kraft mehr, lieg in Ketten,lieg geknebelt, blutig, wund,Lächeln reicht nur bis zum Mund. Richte mich am Nordstern aus,lieber Stern, führ mich nach Haus!Doch der Stern ist viel zu klein,um das …

Gedanken

Ich denk an dich, bei Tag, bei Nacht ,ich denk an dich, was hast du nur mit mir gemacht? Mich gefangen,mich gebunden,mitgehangen, mit verbunden,sind verwoben, Welt verschoben,tauschen unten gegen oben, rauschen durch den Himmelsbogen. An was denkst du?Gibt uns dir Ruh?Denkst auch an mich?Denkst auch an dich?Wir schweben hier doch nebenander,was ist der eine ohn‘ …