Ein Jahr (2012)
Im Allgemeinen und so insgesamt,
ist das Meiste auf der Erde Tand.
Und wenn du glaubst, den Sinn zu sehen,
dann musst du justamente gehen.
In diesem Sinne zum verweilen,
nachzudenken, statt zu eilen,
bist du herzlich eingeladen.
Dieses ist der rote Faden.
Januar
Mit Knall und Fall und viel Getöse
schlüpft man durch die Neujahrs-Öse.
Dann schaut man sich erwartend um:
Ach nee, dieselbe Welt, wie dumm.
Februar
Der Februar bringt grüne Spitzen,
die aus Matsch nach oben blitzen.
Oh schau, der Frühling kommt!
Petrus schickt den Schneefall prompt.
März
Die Blumenläden bringen bunte Sachen.
Man muss zum Frühling ja was machen!
Und wird der Himmel auch nicht heller:
Die Marktwirtschaft war wieder schneller!
April
Es stürmt, und dann mal wieder nicht.
Es regnet, und es zeigt sich Sonnenlicht.
Man sagt hier, Wetter sei so ungenau.
Vielleicht ist Küstenwetter eine Frau?
Mai
Das Wetter ist ganz wunderbar.
Es ist so Frühling oder Sommer da.
Vielleicht zu warm, das liegt am CO2.
Jedoch im Mai ist das noch einerlei.
Juni
Es wird Sommer, alle reisen,
zu Fuß, auf Rädern oder Gleisen.
Vor lauter Fremdem schon geschehen:
Die Heimat wird ganz übersehen.
Juli
Es beginnt die große Sommerplage:
Man hungert auf die freien Tage.
Nichts lernen,endlich, Freiheit ruft!
Sie lockt mit Autogas und Treibhausduft.
Hätt‘ man gelernt, hätt‘ man gewusst:
Das Reisen ist des Klimas Frust.
August
Es ist zu kalt. Es ist zu heiß.
Der Sommer ist ganz nass ersoffen!
Da gibt’s nur eines, das ich weiß:
Mit Urlaub hat’s ein’n schwer getroffen.
September
Es ist ja Sommer, so nach Gefühl.
Dafür fall’n die Blätter ziemlich viel.
Naja, das ist das Ego-Klima dieser Zeit.
Selbst das Meer macht sich da breit!
Oktober
Die Ernte wird nun eingebracht.
Und was das Wetter auch so macht,
der Bauer fand es sehr bescheiden.
Sonst fehlt der Bild ja was zum schreiben.
November
Vorbei ist’s mit den fetten Zeiten,
denn Nebel erobern jetzt die Weiten.
Dem Betrachter ist’s zum Schaden:
Man sieht nix vor lauter Nebelschwaden!
Dezember
Es hängen Kugeln schön im Baum
und alle träumen ihren Weihnachtstraum.
Da kommt der Sturm mit tausend Sachen:
Über solche Dekoträume kann ich nur lachen.